Die Wählergemeinschaft „wir Krefeld“ sammelte Kleider- und Geldspenden für die Obdachlosenhilfe Krefeld unter der Leitung von Patricia Krombach.
Kleidung, Schlafsäcke und 200 Euro wurden an St. Martin übergeben und von Patricia Krombach schon bald weiterverteilt.
Die offizielle Anzahl von Obdachlosen in Krefeld wird von der Stadt mit ca. 100 beziffert.
Bei den Hilfs- und Essensausgaben der Obdachlosenhilfe finden sich aber regelmäßig zwischen 70 und 120 Menschen in Krefeld ein und sind dankbar für die warmen Mahlzeiten und Kleidung. Die Dunkelziffer, deren Anzahl leider in den letzten Jahren stetig steigt, ist groß. Obdachlose leiden unter dem Shutdown nochmal erheblich mehr. Durch weniger Menschen in der Innenstadt sind die Aufmerksamkeiten der Besucher deutlich rückgängig. Die Sammlung von Flaschenpfand wird sehr erschwert, da weniger hinterlassen wird. Maskenpflicht und Bußgelder kommen noch dazu. Viele Hilfsangebote sind eingestellt oder deutlich reduziert.
Darüber hinaus wird die freiwillige Hilfe noch erschwert, da bestimmte Hygieneregeln bei der Hilfs- und Essensausgabe eingehalten werden müssen. Und zu allem Überfluss wird es nun auch Winter und dadurch entsprechend kalt.
Die Wählergemeinschaft „wir Krefeld“ hat daher unter Federführung von Anika Dohmen und Jörg Enger einen Aufruf zur Spendensammlung gestartet und dabei besonders um warme Kleidung gebeten. „Im Gedanken an St. Martin sind wir heute in der Position, dass viele von uns nicht den Mantel zerteilen müssen, sondern dass wir Überzähliges abgeben können,“ so Jörg Enger bei der Spendenannahme und weiter, „viel angeboten wurden auch dicke Decken und sogar Bettwäsche, doch das geht am Bedarf völlig vorbei. Menschen, die auf der Straße leben, haben keine Möglichkeit große und voluminöse Dinge zu verstauen.“
Patricia Krombach ist nun schon seit 20 Jahren ehrenamtlich in der Obdachlosenhilfe tätig und kennt die Menschen und viele derer Geschichten. Täglich macht sie mit ihrem Fahrrad und dem kleinen Anhänger Runden durch Krefeld und sammelt und verteilt Essen an Bedürftige. Manches finanziert sie auch aus eigener Tasche, wenn die Spenden mal wieder nicht ausreichen.
„wir Krefeld“ Vorstand Anika Dohmen: „Helferinnen leisten enormes für das Gemeinwohl. Sie dürfen nicht das Gefühl bekommen, im Stich und mit ihrer Arbeit allein gelassen zu werden.“
Leider passiert das viel zu oft und in Zeiten von Corona wird die ehrenamtliche Arbeit auch noch durch Regeln behindert und erschwert.
Aktuell platzten Unterkünfte aus allen Nähten. An der versprochenen Unterkunft Oppumer Straße passiere nichts und es werden keine neuen Unterkünfte für die gestiegene Zahl der Hilfsbedürftigen öffnen. Außerdem gibt es nicht einen barrierefreien Platz für behinderte Menschen und bei den meisten Unterkünften sind auch Tiere verboten.
Die „wir Krefeld“ Vorstandsmitglieder Anika Dohmen und Jörg Enger sind sich einig, „Wir brauchen ordentliche Unterkünfte, die notwendige Kapazitäten bereitstellen und menschenwürdig sind.“
Überwältigt waren „wir Krefeld“ von den vielen Spendern, von denen wir besonders den Mittwochs-Gebetskreis von St. Josef erwähnen möchten, der eine nicht unerhebliche Kollekte gesammelt habt. „wir Krefeld“ bedanken uns aber selbstverständlich auch bei allen anderen Spendern, die einen Beitrag geleistet haben.
Besonders in dieser Zeit sind Bedürftige auf ehrenamtliches Engagement und Spenden angewiesen. „wir Krefeld“ sind sehr froh, diese Arbeit unterstützen zu können und informieren auf unserer Facebook Seite über aktuelle Hilfsaktionen.